It’s tea o’clock!

Teekulturen aus anderen Ländern

Ein altes Sprichwort aus China lautet: „Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergisst.“ Tee gilt demnach als Symbol für Ruhe und Gelassenheit. Das Heißgetränk zählt zu den ältesten Kulturgetränken der Menschheitsgeschichte und kam vor 4700 Jahren das erste Mal in China zur Sprache. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden auch die Europäer auf das wohlschmeckende Heißgetränk aufmerksam, sodass mit der Zeit immer mehr Länder nicht mehr auf den Genuss des Aufgussgetränkes verzichten wollten.

Fast genauso alt wie das Teetrinken selbst ist die Verbindung von Tee mit Zucker: Die Süße rundet den besonderen Geschmack oftmals erst richtig ab, sorgt für spannende Genussmomente und ist weltweit ein fester Bestandteil zahlreicher Teezeremonien. Die Abläufe und Rituale sind dabei von Land zu Land sehr verschieden – erhalte jetzt einen Einblick in spannende Teezeremonien aus Großbritannien, Marokko, Russland, der Türkei und Japan.

Die britische Teezeremonie: Mehr als nur eine Tradition!

Die traditionelle „tea time“ ist auf der ganzen Welt bekannt: Pünktlich um 17 Uhr wird in englischen Teehäusern der britische Lifestyle und eine ganz besondere Trinkkultur zelebriert. Zum „Afternoon Tea“ werden gerne kleine Speisen auf mehrstufigen Tabletts gereicht. Verzehrt werden sie in einer klaren Abfolge: Zuerst Finger-Sandwiches und Scones. Für den krönenden Abschluss sorgen süße Leckereien. Du bist noch auf der Suche nach einem einzigartigen Genusshappen für deinen Five o'clock Tea? Für die Extraportion Crunch probiere unbedingt unsere Scones mit Grümmel Kandis. Das Rezept findest du hier.

DER BRITISCHE TEE UND SEINE ZUBEREITUNG
Um eine klassisch britische Teezeremonie abzuhalten, wird ebenso wie bei den Ostfriesen Schwarztee verwendet. Besonders beliebt sind in Großbritannien Teemischungen aus Indien und China. Insbesondere der Earl Grey, ein mit Bergamotte aromatisierter Schwarztee, lässt das Herz der Engländer höherschlagen. So bereitest du den köstlichen Earl Grey nach britischem Stil zu:

  1. Gieße zuerst die losen Teeblätter mit heißem Wasser auf, die während der gesamten Zeremonie in der Kanne bleiben und den Tee immer stärker werden lassen. Auf diese Weise kannst du immer wieder Wasser nachgießen, wenn noch mehr Tee gewünscht wird.
  2. Fülle nach dem Aufgießen die Tassen deiner Gäste zu ¾ voll. Wenn du einen „sweet tooth“ hast, wie die Briten so schön sagen, also eine Naschkatze bist, kannst du deinen Tee ganz nach Geschmack mit unserem Teezucker süßen.
  3. Füge im nächsten Schritt je nach Geschmack entweder Milch oder Zitronenscheiben hinzu.
  4. Jetzt darfst du – anders als bei den Ostfriesen – deinen Tee umrühren.
  5. Streife den Löffel zum Schluss vorsichtig an der Innenseite der Tasse ab, ehe du ihn auf die Untertasse legst.
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Die marokkanische Teezeremonie: der Zuckerschaum-Traum

Den milden marokkanischen Minztee, der traditionell stark gesüßt getrunken wird, kennt man rund um den Globus. In Marokko gehört der Traditionstee zum täglichen Leben dazu und bringt Familien zusammen. Auch wenn die Zeremonie an sich heute nicht mehr jeden Tag zelebriert wird, wie es früher üblich war, gilt sie natürlich weiterhin als Symbol für Gastfreundschaft. Wenn du also in Marokko einen Tee angeboten bekommst – fühl dich willkommen! Das Servieren des exotischen Getränkes ist zudem eine Kunstform, da das schaumige Finish auf jedem Glas etwas Übung bedarf.

DER MAROKKANISCHE TEE UND SEINE ZUBEREITUNG
Bei einer klassischen marokkanischen Teezeremonie trifft herber Grüntee, auch „Gunpowder Tee“ genannt, auf frische Pfefferminze und die aromatische Süße des Würfelzuckers. Wie du eine typische Teezeremonie mit dem Lieblings-Kräutertee der Marokkaner ausrichtest, erfährst du jetzt:

  1. Erhitze zunächst das Wasser in einem Wasserkocher.
  2. Nachdem das Wasser gekocht hat, gieße die Teekanne mit heißem Wasser aus, um sie zu erwärmen und schütte den Sud weg.
  3. Gib anschließend etwa 1 TL Gunpowder Tee in die Kanne und übergieße ihn mit 170 ml heißem Wasser.
  4. Warte jetzt etwa 30 Sekunden und gieße anschließend den Sud vorsichtig weg, sodass nur die Teeblätter in der Kanne zurückbleiben.
  5. Gib dann frische Minze in die Teekanne und fülle sie zu ¾ mit heißem Wasser.
  6. Nun gibst du ca. 12–15 Stück Würfelzucker hinzu. (In Marokko wird die benötigte Menge Zucker mit einem Kupferhammer aus der traditionellen Zuckertüte abgebrochen. Da diese außerhalb von Marokko allerdings kaum erhältlich ist, kannst du einfach auf den portionierten Würfelzucker zurückgreifen.)
  7. Lasse den Tee jetzt abgedeckt ca. 3–5 Minuten ziehen, ehe du mit dem Eingießen beginnst.
  8. Nach Ablauf der Zeit kommt der schwierigste Teil der Zeremonie: Das schaumige Finish! Belüfte hierfür zunächst den Tee, indem du beim Eingießen des Tees die Kanne so hoch wie möglich über die Gläser hältst. Der Tee wird dann nochmals zurück in die Kanne gegossen, ehe er wieder in den Gläsern landet. Dabei entsteht der zuckersüße Schaum.
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Die russische Teezeremonie: lädt zum Entspannen ein

Tee spielt in Russland eine enorm wichtige Rolle und wird immer heiß serviert! So besagt ein russisches Sprichwort: „Wo sich mein Samowar befindet, da bin ich zu Hause.“ Die traditionelle, dickbäuchige Teemaschine ist seit gut 300 Jahren bei einer echten russischen Teezeremonie nicht wegzudenken. In Russland wird Tee traditionell aus klaren Glasbechern getrunken – eigentlich Teegläsern – mit silbernen Haltern, die mit gravierten Bildern und Emaille-Inlays verziert sind.

DER RUSSISCHE TEE UND SEINE ZUBEREITUNG
In der russischen Teezeremonie darf es gerne besonders starker Tee sein. Insbesondere indischer Assam Tee oder auch chinesischer Rauchtee wird von den Russen gerne getrunken. In der untenstehenden Anleitung zeigen wir dir, wie du den Wachmacher auch Zuhause zubereiten kannst:

  1. Bereite zu Beginn den Samowar vor, indem du ihn anheizt und seinen Kessel mit Wasser befüllst.
  2. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, fange mit der eigentlichen Zubereitung des Tees an. Nutze dafür eine kleine Kanne und platziere sie auf den Samowar.
  3. Gib in diese 20 TL Tee auf ein Liter Wasser, sodass du statt des eigentlichen Tees vielmehr ein Teekonzentrat erhältst, welches in Russland den Namen „Sawarka“ trägt.
  4. Gieße im nächsten Schritt Wasser aus dem Kessel des Samowars auf den Tee.
  5. Lass ihn jetzt bis zu 4 Minuten ziehen.
  6. Gieße den Tee durch ein Sieb ab, fülle den Tee zurück in die Kanne und stell diese wieder auf den Samowar. So kann der Tee während der gesamten Zeremonie warmgehalten werden.
  7. Nun kann sich jeder selbst einschenken. Du musst also nicht warten, bis dir jemand einen Tee einschenkt bzw. selbst jeden Gast bedienen.
  8. Um den Tee geschmacklich zu verfeinern, gib Würfelzucker und Zitrone in deine Tasse. Wenn du es besonders traditionell haben möchtest, kannst du auch „Warenje“ in deinen Tee rühren, womit süße Marmelade gemeint ist.
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Die türkische Teezeremonie: Semaver und tulpenförmige Gläser

Auch in der Türkei wird eine traditionelle Teekultur gepflegt, die ähnlich wie die russische Teezeremonie abläuft. Statt des Samowars, welcher in Russland für die Zubereitung genutzt wird, kommt in der Türkei der Semaver für die Zubereitung zur Anwendung. Dabei spielt die Tageszeit keine Rolle. Türken zelebrieren ihre gemütliche Teerunde also gerne vor, aber auch nach dem Essen, und genießen dabei die Geselligkeit und ein gutes Gespräch mit Freunden. Der Tee wird allerdings nicht in Tassen serviert, sondern aus tulpenförmigen Gläsern getrunken.

DER TÜRKISCHE TEE UND SEINE ZUBEREITUNG
Ohne Milch, aber mit Zucker! In der türkischen Teezeremonie setzt man auf den puren Geschmack und genießt seinen Tee ganz ohne Milch oder Sahne. Zu Würfelzucker sagen die gastfreundlichen Türken dagegen nur selten nein. Zwei Zuckerwürfel pro Glas haben in der Türkei Tradition. Zu den Zuckerwürfeln gesellt sich dann ausschließlich schwarzer Tee. Dabei werden am liebsten heller und sanfter „Acik Cay“ oder dunkler und starker „koyu Cay“ verwendet. Der Schwarztee für die türkische Teetradition wird passenderweise am Schwarzen Meer angebaut. Wie du ein kleines Stück der traditionellen türkischen Teezeremonie zu dir nach Hause holst, verraten wir dir jetzt:

  1. Heize den Teeautomaten „Semaver“, der aus zwei Gefäßen besteht, mit Strom oder Kohle vor.
  2. Erhitze im unteren Teil das Wasser und koche im oberen Teil das Teekonzentrat. Dieses ist nichts für schwache Nerven, denn das Konzentrat ist sehr stark, da ein TL Tee pro Glas darin bis zu 20 Minuten zieht.
  3. Gieße das Teekonzentrat in die tulpenförmigen Gläser und fülle sie im nächsten Schritt mit dem heißen Wasser aus dem unteren Teil der Kanne auf. Wie hoch die Dosierung sein darf, hängt ganz von deiner geschmacklichen Vorliebe ab.
  4. Gib jetzt traditionell zwei Würfelzucker in deinen Tee und warte bis er sich am Glasboden abgesetzt hat. Wenn du es süß magst, rühre den Zucker mit deinem Löffel um. Viele lassen die Zuckerwürfel aber auch einfach so im Glas, damit nur eine milde Süße aufkommt und der Zucker für mehrere Tassen Tee reicht.
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Die japanische Teezeremonie: „Tee-Weg“ zur inneren Einkehr

Zu guter Letzt möchten wir dich in die wohl älteste und bekannteste Teezeremonie einweihen: Die japanische Teezeremonie. Dieses Teeritual, auch genannt „Chado“ (auf Deutsch: Tee-Weg), soll Zeremonie-Teilnehmern helfen, zu entspannen und zur Ruhe zu finden. Seit über 1000 Jahren praktiziert man in Japan diese Tee-Tradition nun schon, die sich auch im Laufe der Zeit nicht verändert hat. In einem lauschigen Garten finden sich die Gäste zusammen und genießen ihren Tee in einem kleinen Teehaus. Ein sogenannter Teemeister leitet die Zeremonie ein, indem er die Gäste zu sich in den Pavillon ruft. Nachdem sie sich die Hände gewaschen haben, setzen sie sich im Schneidersitz oder auf Knien zum Teemeister.

DER JAPANISCHE TEE UND SEINE ZUBEREITUNG
Hast du Lust, die traditionelle, japanische Teezeremonie selbst einmal auszuprobieren? Am besten funktioniert das draußen über einer Feuerstelle. Die Japaner verwenden für gewöhnlich den intensivschmeckenden Matcha, einen pulverisierten Grüntee. Da der „(Tee)-Weg“ bekanntlich das Ziel ist, erklären wir dir jetzt, wie du die japanische Trinkkultur bequem selbst zuhause praktizieren kannst:

  1. Der Teemeister, in dem Fall du, reinigt das Teegeschirr mit einem Seidentuch und Wasser.
  2. Koche das Teewasser über der Feuerstelle ab.
  3. Jetzt beginnt die eigentliche Teezubereitung: Gib pro Person 1–2 g deines Matcha Pulvers durch ein kleines Sieb in eine große Teeschale. Verrühre es anschließend mit ein wenig kaltem Wasser und einem Bambusbesen zu einer homogenen Paste.
  4. Gib dann pro Person 80–100 ml heißes Wasser hinzu und verrühre mit dem Bambusbesen alles zu einer schaumigen Masse. Benutze hierfür wie die Japaner eine große Schale, aus der später alle trinken.
  5. Falls du einen Ehrengast hast, reiche ihm zuerst die Schale. Er gibt sie dann an die anderen Gäste weiter.
  6. Führe die Zeremonie so lange durch, wie deine Gesellschaft und du Lust haben. In Japan kann die Teezeit bis zu 5 Stunden dauern.
  7. Traditionell süßen die Japaner ihren Tee nicht. Grüntee wird hierzulande jedoch gerne leicht gesüßt getrunken, sodass du bei deiner eigenen japanischen Teezeremonie nach Geschmack auch Zucker anbieten kannst.
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